Seefahrer ahoi! Rettung in Sicht

Balduin träumt schon sehr lange davon, nicht nur den Erdboden, sondern auch den kleinen See zu besuchen. Nur leider können Regenwürmer nicht schwimmen und Balduin macht da keine Ausnahme. Dennoch schaut er regelmäßig bei dem kleinen See vorbei, um aus der Ferne zumindest davon zu träumen. Und das macht er auch heute:

 

Neugierig lugt er mal wieder zwischen den Grashalmen heraus und bekommt große Augen. So etwas hat er noch nie gesehen. Da fährt ein grünes Blattboot über das Wasser und darin sitzt eine kleine Raupe. Balduin ist begeistert! Das ist die Idee: Er will Seefahrer werden. Sofort macht er sich auf den Weg und sucht sich ein schönes, großes Blatt. Und für solch einen kleinen Wurm ist das gar nicht so einfach. Aber er gibt nicht auf!

Nach und nach gelingt es ihm, das Blatt zum Ufer zu ziehen und aufs Wasser zu legen. Dann nimmt er Anlauf und springt mit Schwung auf das Blatt. Sogleich beginnt sich sein Boot zu bewegen und auf den kleinen See hinaus zu fahren. Hai, ist das eine herrliche Fahrt und wie schnell das Boot den Wurm vorwärts bringt. In Balduins Bauch kribbelt es nun vor Freude. Er fühlt sich unbesiegbar!

 

Neugierig wie der Wurm nun mal ist, streckt er sich und schaut hinaus. Ach, wie das Wasser so schön glitzert! Der Kleine sieht nur noch dieses schöne, blitzende Leuchten, und vergisst dabei vorsichtig und achtsam zu sein – so wie das ein Wurm in der Nähe von Wasser immer sein sollte.

 

Plötzlich verliert Balduin das Gleichgewicht. Mit einem lauten Platscher fällt er ins Wasser. In seiner Not beginnt der Wurm laut um Hilfe zu schreien. Kurz darauf kann er sich nicht mehr länger über Wasser halten. Und blubb blubb, da versinkt er auch schon langsam in die Tiefe. Nur sein Schwanzende schaut noch raus und klopft noch mit letzter Kraft auf das Wasser.

 

Balduin hat sehr viel Glück. Sein lautes Rufen hat die Welle Wella am Grund der Pfütze aufgeweckt. Noch etwas verschlafen schaut sie sich um. Aber dann begreift sie, dass da ein kleiner Regenwurm in Lebensgefahr schwebt. Sofort bewegt sie sich aus ihrem Wasserbett, schnappt sich den Wurm und trägt ihn zur Wasseroberfläche. Vorsichtig bringt Wella ihren Schützling ans Ufer und setzt ihn dort ab.

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